Schwere Erkrankungen
Schwere (oder auch chronische), oft lebensbedrohliche Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen beeinflussen den Alltag der gesamten Familie. Neben aller emotionalen Belastung verändert sich der gewohnte Tagesablauf, die Stimmung im Haus ist häufig gedrückt oder gereizt, es kommt zu Einschränkungen im Freizeit- und Kontaktbereich.
Darüber hinaus ergeben sich nicht selten auch finanzielle Probleme, wenn beispielsweise die Mutter ihren Beruf aufgeben muss, um das Kind zu Hause oder während der zeitintensiven Klinikaufenthalte selbst betreuen zu können.
Geschwisterkinder fühlen sich aufgrund ihrer eigenen Angst und einer zwangsläufig verminderten Zuwendung der Eltern als „doppelte Verlierer“. Bereits sehr frühzeitig müssen sie Verantwortung und häusliche oder betreuerische Pflichten übernehmen. Manche Geschwisterkinder wachsen an einer solchen Aufgabe. Die meisten jedoch empfinden sie als schwierig und fühlen sich zwangsläufig allein gelassen oder überfordert.
Darunter leiden Entwicklung und Sozialverhalten, mitunter kommt es auch zum Abfall schulischer Leistungen.
Dazu kommt die Ohnmacht der Eltern, den Möglichkeiten der Medizin bedingungslos vertrauen zu müssen und selbst nicht helfen zu können. Oft werden sie dabei vor Entscheidungen gestellt, deren Tragweite für sie kaum abzuschätzen ist. Hilflosigkeit mündet dann schnell in Verzweiflung.